Ich weiss, die Überschrift dieses Beitrags liest sich sehr sperrig. Eigentlich hätte ich auch einfach "wir" schreiben können und den Fokus von Einzelnen auf das Ganze richten können. Ich wollte jedoch mit dem Titel abbilden, wie ich die Realitat wahrnehme. Ich empfinde es im Moment so, dass genau dieser Blick auf das Ganze ein wenig zu kurz kommt.
Wir verlieren uns in Kategorien und Schubladen und haben Mühe, eine erweiterte Perspektive einzunehmen. Es wird auf die Unterschiede und Verschiedenheiten hingewiesen, um anschliessend eine entsprechende Zuordnung vornehmen zu können. Eine passende Zuordnung ist zwar nicht immer trennscharf möglich, doch immerhin gibt es uns ein Gefühl der Klarheit und der Ordnung.
Durch dieses Vorgehen geht jedoch das verbindende Element, das hinter jeder Trennung steht, vergessen und man verliert den Blick für das Gemeinsame. Unabhängig von den Unterscheidungen, die man vornimmt, das Einzelne wird immer aus einem Ganzen entspringen und nicht umgekehrt. Das Ganze ist daher der Ursprung und jede Kategorisierung ist nur ein Spielen mit Aspekten vom Ganzen.
Man kann Glasperlen nach Farben sortieren und selbstvergessen die einzelnen farbigen Perlenhäufchen betrachten und sich darüber Gedanken machen, welche Farbengruppe am Schönsten ist.
Tatsache bleibt, es sind alles Glasperlen.
Man kann die Glasperlen neu mischen und die kleinen Glasperlen der Grösse nach sortieren und die Grössen miteinander vergleichen.
Tatsache bleibt, es sind alles Glasperlen.
Man kann Menschen aufteilen in Du & ich & andere und darauf hinweisen, dass wir alle verschieden sind.
Tatsache bleibt, wir sind alle Menschen.
Lasst uns in allem was wir sehen, das Verbindende suchen, denn das ist der Ursprung.
Und plötzlich wird aus Du & ich & andere ein "wir".
